Historische Gebäude der Stadt

Oelsnitz kann mit einer Vielzahl verschiedener Architekturstile aus mehreren Jahrhunderten aufwarten. Neben den typischen Bergbausiedlungen finden sich Vertreter vieler Architekturepochen. So stehen Umgebindehäuser, die eigentlich typisch für die Oberlausitz sind, im Stadtzentrum neben mit Jugendstilelementen versehenen Wohnhäusern. Bäuerliche Gehöfte sind ebenso vertreten wie Neubauten. Auch stilvoll gestaltete Villen, zum Teil entworfen von dem Münchner Architekten Emanuel von Seidl, fügen sich in das Stadtbild ein.

 

Das Kaufhaus „Schocken“

Im Jahr 1904 eröffneten die Brüder Salmon und Simon Schocken ihr erstes Kaufhaus in Oelsnitz. In den Folgejahren wurde das eigenständige Unternehmen „Schocken“ zum größten Warenhauskonzern in Sachsen. 1929 erweiterten die Geschwister ihr Warenhaus an der Meinertstraße auf enorme 1.200 m² Verkaufsfläche und es wurde somit zu einem der größten und modernsten dieser Zeit.

Bis 1933 entstanden mehr als 30 Filialen mit rund 6000 Mitarbeitern in ganz Deutschland. Durch den Architekten Sturtzkopf erfolgte ein Erweiterungsbau, welcher zusammen mit dem ursprünglichen Kaufhaus einen L-Förmigen Grundriss mit rund 1600 m² bildet. 1939 wurde das Unternehmen von den Nazis übernommen und in „Merkur AG“ umbenannt. Nach 1945 übernahm die DDR-Handelskette „Konsum“ die ehemalige Schocken-Filiale. 1993 wurde das Kaufhaus geschlossen. Durch ungenügende Sicherung und Vandalismus wurde das einstige Warenhaus zu einem Schandfleck im Ort. Nach einigen Jahren im Leerstand wurde das Gebäude zu einem Wohn- und Geschäftshaus renoviert und im Jahr 2000 eingeweiht.

 

Die Lutherkirche

Im Ortsteil Neuwiese steht die 1925/26 im Art Deco-Stil erbaute Lutherkirche. Über den achteckigen Grundriss der Kirche spannt sich ein Kuppelbau, der sich authentisch in die Umgebung von Wiesen und Wäldern einfügt. Der Bau wurde aus Steinen der Thierfelder Steinbrüche, ohne Zementverputz errichtet. Als einziger von außen erkennbarer Schmuck dient ein in Muschelkalk gehauener Kopf von Martin Luther.  Zu den architektonischen Besonderheiten im Inneren zählt der seitlich angebrachte, in Form eines die Taufschale haltenden Engels gestaltete Taufstein sowie die blickfangende Freskomalerei auf der gegenüberliegenden Seite des Eingangs.

 

Der „Grüßer“

Durch seine besondere Form sticht der 1873 erbaut Klinkerbau sofort ins Auge.  Er steht keilförmig an der Kreuzung Untere Hauptstraße/Bahnhofsstraße. Diese spezielle Bauweise war erforderlich da der „Grüßer“ als letztes Gebäude in den Straßenzug gebaut wurde und somit zwischen die Bahnhofsstraße und den daneben verlaufenden Hegebach eingepasst wurde. Auch die früher neben dem „Grüßer“ stehenden Gebäude sind heute abgerissen oder wurden bei dem Luftangriff auf Oelsnitz zerbombt, sodass er allein an der Kreuzung steht und die vorbeifahrenden Fahrzeuge grüßt. Dies ist eine der beiden Begründungen für den Spitznamen des Klinkerbaus. Verbreiteter ist allerdings die Theorie, dass der Name von seinem früheren Besitzer Friedrich Grüßer stammt, der das Gebäude als Geschäftshaus für Textilwaren nutzte. Im Laufe der Jahre wechselten die Besitzer und Waren, die im „Grüßer“ verkauft wurden, bis er 2007 zu einer Begegnungsstätte der Volkssolidarität mit einer Sozialstation und drei Wohnungen, umgebaut wurde.

 

Die „Rote Schule“

Die sogenannte „Rote Schule“ liegt im Zentrum von Oelsnitz – nicht weit entfernt von dem Rathausplatz. Bei dem markanten roten Ziegelgebäude handelt es sich, wie es der Name schon sagt, um eine ehemalige Schule. Das Gebäude wurde im Jahr 2005 rekonstruiert. Eine Etage wurde dabei als Kindertagesstätte ausgebaut. Weiterhin befinden sich im Gebäude die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv.

Nähere Informationen zur Stadtbibliothek finden Sie hier.

 

Das Rathausgebäude

Die steigende Entwicklung der großen Landgemeinde und die damit verbundenen zunehmenden Verwaltungsaufgaben erforderten den Bau eines Rathauses, welches 1894 nach langen Debatten vom Gemeinderat beschlossen wurde. Der erste Spatenstich zum Bau erfolgte am 28. August 1894. Der rote Ziegelbau, mit seinen altdeutschen Stilelementen, wurde am 15. Oktober 1895 eingeweiht.

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