Das Rathausgebäude

Die steigende Entwicklung der großen Landgemeinde und die damit verbundenen zunehmenden Verwaltungsaufgaben erforderten den Bau eines Rathauses, welches 1894 nach langen Debatten vom Gemeinderat beschlossen wurde. Der erste Spatenstich zum Bau erfolgte am 28. August 1894. Der rote Ziegelbau, mit seinen altdeutschen Stilelementen, wurde am 15. Oktober 1895 eingeweiht.

Der Rathausplatz

In zentraler Lage - umgeben vom Oelsnitzer Rathaus und dem Haus der Zeit – findet man den neu renovierten Marktplatz, welcher im Jahr 2010 eingeweiht wurde. An blühenden Sommertagen oder im frostigen Winter lädt der großflächige Marktplatz mit dem plätschernden Rudolph-Brunnen zum Verweilen ein.

Der Rudolph-Brunnen

Im Juni 1914 wurde der Brunnen im Herzen der Stadt Oelsnitz/Erzgeb. feierlich eingeweiht. Der Architekt und Bergwerksbesitzer Hermann Rudolph stiftete den Brunnen aus Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Oelsnitz. Daher nennt man ihn im Volksmund auch oftmals „Rudolph-Brunnen“. Der Brunnen zeigt in seinen 8 Ecken einen Durchmesser von etwa 5 Metern.

Die Persiluhr

Anlässlich des neu gestalteten Rathausplatzes wurde im Jahr 2009 eine Großuhr mit Funkempfang auf dem Oelsnitzer Marktplatz eingeweiht. Die sogenannte Persiluhr ist ein bedeutendes Element der Stadtgeschichte, welches zu seinen Ursprüngen zurückgekehrt ist.

Im Jahr 1904 eröffneten die Brüder Salmon und Simon Schocken ihr erstes Kaufhaus in Oelsnitz. In den Folgejahren wurde das eigenständige Unternehmen „Schocken“ zum größten Warenhauskonzern in Sachsen. 1929 erweiterten die Geschwister ihr Warenhaus an der Meinertstraße auf enorme 1.200 m² Verkaufsfläche und es wurde somit zu einem der größten und modernsten dieser Zeit.

Bis 1933 entstanden mehr als 30 Filialen mit rund 6000 Mitarbeitern in ganz Deutschland. Durch den Architekten Sturtzkopf erfolgte ein Erweiterungsbau, welcher zusammen mit dem ursprünglichen Kaufhaus einen L-Förmigen Grundriss mit rund 1600 m² bildet. 1939 wurde das Unternehmen von den Nazis übernommen und in „Merkur AG“ umbenannt. Nach 1945 übernahm die DDR-Handelskette „Konsum“ die ehemalige Schocken-Filiale. 1993 wurde das Kaufhaus geschlossen. Durch ungenügende Sicherung und Vandalismus wurde das einstige Warenhaus zu einem Schandfleck im Ort. Nach einigen Jahren im Leerstand wurde das Gebäude zu einem Wohn- und Geschäftshaus renoviert und im Jahr 2000 eingeweiht.

Durch seine besondere Form sticht der 1873 erbaut Klinkerbau sofort ins Auge. Er steht keilförmig an der Kreuzung Untere Hauptstraße/Bahnhofsstraße. Diese spezielle Bauweise war erforderlich da der „Grüßer“ als letztes Gebäude in den Straßenzug gebaut wurde und somit zwischen die Bahnhofsstraße und den daneben verlaufenden Hegebach eingepasst wurde. Auch die früher neben dem „Grüßer“ stehenden Gebäude sind heute abgerissen oder wurden bei dem Luftangriff auf Oelsnitz zerbombt, sodass er allein an der Kreuzung steht und die vorbeifahrenden Fahrzeuge grüßt. Dies ist eine der beiden Begründungen für den Spitznamen des Klinkerbaus. Verbreiteter ist allerdings die Theorie, dass der Name von seinem früheren Besitzer Friedrich Grüßer stammt, der das Gebäude als Geschäftshaus für Textilwaren nutzte. Im Laufe der Jahre wechselten die Besitzer und Waren, die im „Grüßer“ verkauft wurden, bis er 2007 zu einer Begegnungsstätte der Volkssolidarität mit einer Sozialstation und drei Wohnungen, umgebaut wurde.

In den Jahren 2003 und 2004 wurde eine Bohrung bis auf 640 Meter Tiefe niedergebracht. Ziel war es, die Entwicklung des Grundwasserzuflusses nach der Stilllegung des Steinkohlebergbaus zu kontrollieren. Nach den ersten Tests und Probeaufnahmen, nahm die Anlage im Juni 2006 den regulären Messbetrieb auf.

Die Grundwassermessstelle wird als Beschaffenheits- und Wasserstandsmessstelle im Rahmen des Landesgrundwasserdienstes genutzt. Die Daten bezüglich dem Grubenwasserstand können jederzeit in der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft abgerufen werden.

Seit dem 12. Juli 2007 liegt Oelsnitz/Erzgeb. offiziell wieder am Äquator.
Das glauben Sie nicht? Es ist aber so. Naja zumindest war es so vor 310 Millionen Jahren. Da nämlich verlief durch unseren Teil Europas die Äquatorlinie. Woher man das weiß? Nachweislich bildeten sich Steinkohlenlagerstätten nur am Äquator. So entstand auch das Lugau-Oelsnitzer-Steinkohlerevier im Bereich eines äquatorialischen Gebirgszuges. Und um dies der Stadt und ihren Besuchern zu zeigen und unvergesslich zu machen wurde nun im Rahmen des Ausbaus der Badstraße ein symbolischer Äquator erschaffen.

Sie möchten mehr über das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier erfahren? Dann schauen Sie doch einmal in unserer KohleWelt - Museum Steinkohlenbergbau Sachsen vorbei!

Vor dem Eingangsbereich des ehemaligen Bahnhofsgebäudes ist seit dem Jahr 2015 der neu errichtete Brunnen „Schwarzes Gold“ zu bestaunen. Das Werk des Lugauer Künstlers Klaus Hirsch definiert den früheren Bergbau im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlerevier.  Die zueinander versetzten Blocksteine stellen den gestapelten Bergbaustollen dar. Die Enden stehen sinnbildlich für das „schwarze Gold“, welches den Lohn des Bergmanns, sowie den Reichtum, welcher einst durch die Kohleförderung herbeigeführt wurde, erkennbar macht.

Im Rahmen der Landesgartenschau wurde 2015, die ebenfalls durch den Künstler Klaus Hirsch entworfene Mariensäule, auf dem Gelände des jetzigen Bürger- und Familienparks eingeweiht. Die schlicht gehaltene Sandsteinsäule zeigt die Statue der Jungfrau Maria, deren Kopf leicht nach hinten geneigt ist und deren Hände zum Gebet gefaltet sind. Die Skulptur ist ein Duplikat der Marienstatue von Chodov, der Partnerstadt der Stadt Oelsnitz/Erzgeb.

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